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Auszeit im Schwarzwald – Sasbachwalden

13. Januar 2019
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Dann schneit es doch tatsächlich auf der Schwarzwaldhochstraße. Es ist Ende Oktober. Es schneit so stark, dass binnen 20 Minuten die Fahrbahn nicht mehr zu sehen ist. Geschlossene Schneedecke, nichts geht mehr. Stille kehrt ein auf 1160 Metern Höhe. Das war‘s mit dem gemütlichen Herbstspaziergang durch den Schwarzwald. Mit Schnee haben wir noch nicht gerechnet. Für Schnee sind wir nicht ausgerüstet. Wir rollen im Schneegestöber und im Schneckentempo den Berg hinunter. Unten im Dorf erwartet uns zum Glück nur Regen. Sasbachwalden liegt vor uns, eingehüllt in Nebelschwaden, umringt von Wäldern und Bergen. Friedlich sieht es aus und trotz des nassen Wetters sehr einladend, fast ein wenig verzaubert. Unser Puls fährt runter, wir werden ruhiger und fangen direkt an uns zu entspannen.

In Kooperation mit STIL.IST.

Sasbachwalden liegt am Westrand des nördlichsten Schwarzwaldes, in 172 bis 1164 Metern Höhe, zwischen Baden-Baden und Offenburg. Das nach Westen offene Tal ermöglicht einen tollen Weitblick über die gesamte Rheinebene bis nach Straßburg und zu den Vogesen. Umrahmt ist Sasbachwalden von einem langgestreckten Bergrücken, der sogenannten Hornisgrinde, dem höchsten Berg des Nordschwarzwaldes. Mehr als 70 Prozent der Gemeindefläche bestehen aus Wald. Ein kleines Paradies für Wanderliebhaber, Radfahrer und andere Aktivurlauber. Beliebte Wanderziele sind vor allem die Gaishöll-Wasserfälle, die Burgruine Hohenrode oder die 9,7 km lange Alde Gott Panoramarunde, die als Premiumwanderweg ausgezeichnet ist. Wer Natur sucht, ist hier also genau richtig! Nur macht uns jetzt leider das winterliche Wetter einen Strich durch die Wanderplanung.

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Schwarzwaldidylle: Das Naturhotel Holzwurm

Wir checken erst einmal ein, im Naturhotel Holzwurm, bei Eugen Oberle und Team. Mit hausgemachtem Kuchen und Kaffee werden wir herzlichst empfangen. Das 1832 erbaute ehemalige Bauernhaus ist ein Traum für Fachwerkhaus-Liebhaber. Rustikal und bodenständig und gleichzeitig mit viel Liebe zum Detail, lässt sich in jedem Zimmer die Geschichte des Hauses und der Familie erleben. An vielen Stellen kommt die ursprüngliche Bausubstanz des Hauses zum Vorschein: Ein Konstrukt aus Holz, Lehm, Stroh und Sand, teilweise sogar denkmalgeschützt. Schon früh wollte man Feriengästen ein Zuhause bieten. 1999 erhielt das alte Bauernhaus ein neues Dach und ab diesem Zeitpunkt folgten nahezu alle 10 Jahre neue Baumaßnahmen. 2018 hat das Naturhotel Holzwurm mittlerweile 11 Gästezimmer, plus Sauna, kleinen Entspannungs- und Massagebereich. Seinen Namen hat das Hotel von Oberles Großvater erhalten. Dieser war Zimmermann und sein Spitzname „Holzwurm“.

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Romantisch-rustikale Dekoelemente sorgen für Wohlfühlstimmung.

Wir wohnen an diesem Wochenende in der Tanne. Der Name, eingeritzt in eine Holzplakette, steht an der Eingangstür zum Zimmer. Natürlich ist das Holz, aus dem die Plakette geschnitzt ist, Tannenholz. Besonders diese kleinen, feinen Details machen den Charme des Naturhotels aus. Das Zimmer liegt direkt unterm Dach und hat neben zwei Doppelbetten, einem Bad und einer kleinen Küche auch einen Wohnbereich. Freiliegende Holzbalken, altes Mobiliar aus Holz und anderen Naturmaterialien, dekorative Tontöpfe und Hängeleuchten, Blumenkästen vor dem Fenster und ein Ausblick auf die umliegenden Weinberge und Wälder lassen uns sofort in den Erholungsmodus schalten. Wir sind im Glück!

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Direkt unterm Dach ist es so gemütlich
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Hier ist vieles selbstgemacht. Auch die Marmeladen.
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Tea time!

Angeboten wird ganz klassisch Übernachtung mit Frühstück ab 50€ pro Person. Und auch besondere Urlaubspakete, zu den Themen Wellness, Familienzeit, Zweisamkeit und Wandern, bietet das Team seinen Gästen an. Alle Lebensmittel, die in dem kleinen Speisesaal im Erdgeschoss den Hausgästen serviert werden, stammen aus der Region. Die hausgemachten Gerichte schmecken vor allem nach einer erfolgreichen Wandertour oder einem Ausflug ins Umland so richtig gut! Wer die Leckereien nach seinem Aufenthalt im Hotel mit nach hause nehmen möchte, kann die regionalen Produkte auch im hauseigenen, kleinen Shop kaufen.

In den Sommermonaten finden vor allem Fahrradfahrer auf den vielen verschiedenen Trails rund um das Hotel reichlich sportliche Herausforderungen. Jetzt in den Wintermonaten sind vor allem die geführten Schneeschuhwanderungen – bis zu zwei Stunden durch die wunderbare Natur des das Nationalparkgebiets des Schwarzwaldes – bei den Gästen sehr beliebt.

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Holzbalken, Holzboden, Holzleiter: Die Zimmer sind so naturbelassen wie möglich gestaltet.
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Das Naturhotel Holzwurm macht seinem Namen alle Ehre.

Das Highlight des vielseitigen Hotelprogramms sind aber vor allem die ganzjährig angebotenen Weincaching-Touren. Winecaching funktioniert wie das bekannte Geo-Caching nur ist der Schatz, den es anhand von Koordinaten zu finden gibt, eher alkoholischer Natur. In Kooperation mit der ortsansässigen Winzergemeinschaft „Alde Gott“ gibt es an verschiedenen Wegepunkten der Wandertouren regionale Weine und sogar Secco zu verkosten. Die Tourteilnehmer erhalten eine Route mit GPS-Daten und Aufgaben. Mit einem GPS-Gerät und einem Weinglashalter ausgestattet geht es dann auf die drei- bis sechsstündige Schatzsuche. Bis zu 10 Gruppen können parallel unterwegs sein. Wandern in der Natur und Kultur der Region in Einem erleben – Ein zauberhaftes Vergnügen!

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Weinprobe in der Winzergenossenschaft Alde Gott.

Nun machen wir doch noch unseren Spaziergang. Zwar nicht im Wald und nicht auf unser geplanten Wanderroute, aber dafür durch das Dorf, entlang der deutschen Fachwerkstraße. Im denkmalgeschützten Ortskern lässt sich gemütlich flanieren und die Fachwerkkunst in vollem Zügen bestaunen und bewundern. Von Anfang April bis Ende Anfang Oktober überzieht ein farbenfrohes Blüten- und Blumenmeer die Gärten und Balkone der denkmalgeschützten Fachwerkhäuser. Ein bisschen stolz sind die Einheimischen dann zu Recht, dass Sasbachwalden mehrfach zum schönsten Blumendorf Deutschlands gekürt wurde. Neben dem Tourismus ist der Weinbau die wichtigste Einnahmequelle für den Ort. Die Sasbachwaldener Lagen gehören zur Weinbauregion Ortenau im Weinbaugebiet Baden. Es gibt vier Weinbetriebe: Alde Gott Winzer eG, das Weingut Königsrain, die Weinkellerei Vierthaler und das Klostergut Schelzberg.

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Verstaubt nur von außen: In der Flasche ruht das süße Aroma!

Wir machen Halt bei den Winzern der Alde Gott Gemeinschaft und nehmen an der einstündigen Weinkellerführung teil. Die Alde Gott Winzer Schwarzwald eG wurde 1948 gegründet. Heute gehören ihr 380 Winzer mit insgesamt 266 Hektar bewirtschafteten Reben an. Auf dem Granitverwitterungsboden herrschen ideale Bedingungen für den Weinanbau. Vom feinwürzigen Müller-Thurgau, über den rassigen Riesling bis zum eleganten Grauburgunder oder dem klassischen blauen Spätburgunder – die Früchte gedeihen im milden Klima Badens vorzüglich. Bei der geführten Weinprobe durch den Winzergenossenschaftskeller dürfen wir drei der erwirtschaften Weine verkosten: Einen Weißwein, einen lieblichen Riesling, einen Rotwein, einen trockenen Spätburgunder, mit samtigem Geschmack und einen süßen Weißherbst. Allesamt sehr lecker, so unser Fazit. Auf jeden Fall einen Besuch wert!

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Da liegen sie und ruhen: Die Weinschätze aus der Region
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Rosefarben, wie der Herbst!

Nach der Weinprobe bekommen wir Appetit. Lecker essen lässt sich in Sasbachwalden natürlich auch! Die ortsansässigen gastronomischen Betriebe, von der Winzerstube bis zum Gourmetrestaurant „Fallert“, sind für ihre badische Küche bekannt und bliebt. Wir entscheiden uns allerdings für einen weiteren Geheimtipp in der Region: die Fleischrösterei in Sasbach. Das Restaurant befindet sich im Hotel Villa Erlenbad, mit dem Auto etwa eine viertel Stunde von unserem Hotel entfernt. Der Stil der Gründerzeit trifft hier auf ein modernes Steakhauskonzept. Die Preise sind gehoben, doch das Essen schmeckt einfach wunderbar. Die Steaks und Filets kommen aus Irland, Amerika, Spanien und natürlich aus heimischen Gefilden und sind jeden Cent wert. Und auch die Dessertkarte kann sich sehen lassen. Genuss pur und ein wunderbarer Abschluss für unser Entspannungswochenende. Sasbachwalden, wir kommen wieder!


Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit STIL.IST. Die Auswahl des Hotels lag ausschließlich bei mir. Wir bedanken uns beim Naturhotel Holzwurm für den kostenfreien Aufenthalt.

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