Neben Schokofrüchten und Glühwein sind mir Maronen die liebste Weihnachtsmarktleckerei. Ich komme sofort in Weihnachtsstimmung, sobald ich den nussigen Geruch wahrnehme. Doch jedes Mal auf den Weihnachtsmarkt, wenn ich Gelüste nach einer Portion Esskastanien bekomme? – Nein.
Wiederentdeckt habe ich die Esskastanie in unserem Urlaub auf den Azoren bei einem Spaziergang rund um unsere Ferienwohnung. Im September waren die Nüsse bereits von den Bäumen gefallen, wir mussten sie nur noch einsammeln und hatten ein wunderbares Abendessen. Wir aßen Sie zu gebratener Süßkartoffel und Grillfleisch. Super lecker! Aus Kindheitstagen hatte ich die Esskastanie noch als leicht “mehlig” und trocken im Geschmack in Erinnerung. Nun wurde ich positiv überrascht.
Maroni, wie sie in Süddeutschland und Österreich genannt werden, erreichen zwischen September und Oktober ihre Vollreife. Die stacheligen Hüllen platzen auf und die Früchte fallen auf den Boden. Dann findet man sie auch in allen Supermärkten. Wer es kostengünstig möchte, sammelt sie beim Spaziergang im Wald. Nur von den Bäumen pflücken sollte man sie nicht. Die Nuss ist erst dann wirklich reif, wenn sie sich freiwillig von ihrem Fruchtbecher löst.
Man kann die “gute Nuss” schnell von der “schlechten” unterscheiden. Ist die Nuss schwarz, gräulich, die Schale bereits verletzt und die Marone weich, ist sie nicht mehr essbar. Ist die Schale noch unberührt, stehen die Chancen gut, dass der Kern auch genussvoll ist.
Die Marone lässt sich auf verschiedene Weisen zubereiten. Wir entschieden uns fürs Kochen und nicht fürs Rösten oder Backen.
Hier eine einfache Anleitung für den Maronengenuss zuhause:
Die Kastanien waschen und auf einer Seite mit einem scharfen Messe leicht einritzen. Vorsicht: Abrutschgefahr! Die kleinen, runden Biester lassen sich schlecht festhalten.

Danach 20 Minuten in kochendes Wasser legen und auf mittlere Stufe köcheln lassen. Schwimmen die Früchte oben, dann am besten gleich aussortieren. Bleiben die Nüsse am Topfboden, sind sie genießbar.

Nach dem Kochen vorsichtig mit kalten Wasser abspülen. Nun lässt sich die Schale und auch die pelzige Haut ganz einfach mit einem scharfen Messer abnehmen und der Kern genießen.


Bräunlich oder Schwarz darf der Fruchtkern nicht sein. Dann ist die Marone schlecht und sollte anstatt in den Magen in den Mülleimer wandern. Weich, durchgehend cremefarben und ohne Flecken – so sieht die perfekte Esskastanie aus.

Beim Rösten oder Kochen bildet sich aus der Stärke Zucker, der den Maronen ihr typisches, angenehm süßes Aroma gibt. Ein wunderbarer Wintersnack. Probiert es aus!