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Mein Detox-Januar

18. Februar 2018
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Einen Monat lang keinen Alkohol, keine Süßigkeiten und Intervallfasten. Ich hatte mir viel vorgenommen. Ein kleines Experiment, nur für mich. Nach der Völlerei an Weihnachten, mit drei- bis viergängen Menüs, reichlich Lebkuchen und vielen schweren Rotweinen, sehnte ich mich im Januar nach frischem Gemüse, leichter Kost, entgiften. Nach einem Monat gefühlt zu viel von Allem, wollte ich nun ein bisschen weniger von Allem.

Daher beschloss ich meine Essgewohnheiten für vier Wochen ein bisschen umzustellen. Nicht weil es Trend ist und weil natürlich gerade im Januar gerne mal gefastet wird, sondern weil ich mir und meinem Körper etwas Gutes tun wollte und weil es sich richtig anfühlte einmal bewusst zu reduzieren. Dabei ging es mir weniger um den reinen Gewichtsverlust, sondern mehr um den aktiven Verzicht und mehr Regelmäßigkeit beim Essen. Und eine gute Portion Neugierde war natürlich auch dabei. Wie würde mein Körper auf den „Entzug“ reagieren? Würde mir der Verzicht auf Süßigkeiten und Alkohol etwas ausmachen? Würde ich ständig Hunger haben? Würde sich meine Fasten- bzw. Detoxzeit überhaupt bemerkbar machen, also nicht nur auf der Waage, sondern vielleicht auch mit einer besseren Haut, besserem Schlaf und mehr Energie?
Das Experiment startete am 01.01.2018.

Man muss dazu sagen, ich esse für mein Leben gern! Nicht unbedingt, weil ich immer hungrig bin, sondern weil ich vor allem ein Genussmensch bin und die Geselligkeit beim gemeinsamen Kochen und Essen liebe. Ich bin ein großer Fan von gutem Geschmack. Gutes Essen macht mir gute Laune, lässt ein wohlig warmes Gefühl in mir aufsteigen und ja, es macht mich glücklich. Es ist natürlich auch ein super Energielieferant und Seelenstreichler, daher snacke und nasche ich gerne, wenn ich zum Beispiel ein Konzentrationstief habe oder mich etwas deprimiert. Ein Stück Schokolade nach dem Essen, ein leckeres Stück Kuchen zum Kaffee, hier und da mal einen Keks zwischendurch, ein heißer Kakao… Hinzu kommt meine Leidenschaft für schweren, trockenen, dunkelroten Wein. Dazu ein gutes und würziges Stück Käse und ich bin im siebten Himmel. Am liebsten mit den besten Freunden, im Sommer, im Grünen, hach…Genuss pur!

Was ich also während meiner Detoxzeit absolut nicht wollte war einen Monat lang zu hungern. Ich wollte bewusster und regelmäßiger essen, das war das Hauptziel. Diese kleinen und ständigen Zwischenmahlzeiten auslassen, die zwar schnell für neue Energie, auf Dauer aber für mehr Trägheit sorgen. Komplettes Fasten, also mehrere Wochen ohne feste Nahrungsaufnahme, kam für mich aber nicht in Frage und war mir für meinen ersten Detoxversuch als Ziel auch etwas hoch gesteckt. So sehr mir gutes Essen gute Laune macht, so schnell kann das bei mir auch ins Gegenteil umschwenken. Zu wenig Nahrung macht meine Laune und damit auch mich meist unerträglich. Das wollte ich weder mir, noch meinem Umfeld einen Monat lang zumuten.

Intermittierendes Fasten, Kurzzeit- und Intervallfasten

Ein guter Ratgeber für Fastenanfänger wie mich war das Buch von Rüdiger Dahlke JETZT EINFACH FASTEN*. Hier findet man einige Kurzzeitprogramme, Tipps und auch gute Rezepte für den Fasteneinstieg. Von der Saft- oder Ballaststoffkur über die grüne Smoothie-Kur bis hin zum Teilfasten, Kurzzeit-und intermittierendem Fasten beschreibt Dahlke vor allem verschiedene Programme, die sich gut in den Alltag integrieren lassen. Schließlich war der Weihnachtsurlaub vorbei und täglich grüßte auch bei mir die Arbeitspflicht. Es musste also ein Programm sein, dass sich gut mit der Alltagsroutine vereinen ließ und nicht nur während eines Urlaubs machbar war.

Das Intervallfasten erschien mir als Einstieg eine gute Wahl. Dabei isst man nur zwei Hauptmahlzeiten am Tag und verlängert die Zeiten zwischen den Mahlzeiten auf bis zu 10 Stunden und mehr. Ich entschied mich für das Intervallfasten, und zwar mit dem Weglassen des Frühstücks und komplettem Verzicht auf Süßigkeiten und Alkohol. Auf den Tisch kamen stattdessen reichlich leichte Kost, weniger Fleisch und Fett, grüne Smoothies und auch sonst viel Gemüse und Obst. Aber eben an zwei festen Zeiten am Tag mit langen Verdauungsphasen dazwischen. Kohlenhydrate oder auch Kaffee verbot ich mir für diese Zeit nicht, aber ich reduzierte beides.

Auch wenn ich mich während meiner Detoxzeit nicht absolut an alle Ratschläge und Empfehlungen aus dem Buch gehalten habe, gab es mir doch eine gute erste Orientierung. Vor allem inspirierte mich das Buch dazu meine tägliche Nahrungsaufnahme einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wann esse ich, wie viel esse ich, was esse ich. Das Bewusstsein mal ganz aktiv auf dieses Thema richten fand ich spannend. Oftmals isst man vor allem unaufmerksam, nebenher und viel zu schnell. Ich bin auch so eine Kandidatin, die sich gerne nebenbei unterhält oder sogar weiterarbeitet, auf dem Smartphone den aktuellen Feed ließt, die neueste Folge der Lieblingsserie schaut, sich also nicht richtig auf das Essen konzentriert. Dadurch merkt man zum Beispiel erst sehr spät, dass man eigentlich satt ist, weil man abgelenkt ist. Die Beschäftigung mit dem Thema Fasten und Detox half mir vor allem mein Bewusstsein darauf zu schärfen, wieder einmal bewusster Nahrung zu mir zu nehmen und mir dafür auch Zeit zu nehmen und Zeit zu lassen. Das tat mir sehr gut.

Meine Essensroutine unter der Woche

Die ersten Tage verliefen reibungslos. Ich war hochmotiviert und von meinem Plan voll überzeugt. Zunächst fiel es mir nicht besonders schwer die gewohnten Essensrhythmen aufzubrechen, also das Frühstück ausfallen zu lassen. Da ich unter der Woche meist eh nicht vor 10 Uhr Hunger habe, verlängerte ich die „Hungerphase“ bis 12 Uhr. Dann gab es ein leichtes Mittagessen und meistens erst gegen 19 Uhr ein leichtes, aber sättigendes Abendessen. Dann wieder Pause bis zum nächsten Tag zur Mittagszeit. Direkt am Morgen nach dem Aufstehen trank ich warmes Ingwerwasser für die Verdauung, vormittags und nachmittags Kräutertees oder nippte immer mal wieder an meinem grünen, selbstgemachten Smoothie, wenn sich doch einmal der Appetit meldete. Nach diesem System funktionierte die erste Woche ganz gut und ohne dass ich das Gefühl hatte mich stark einschränken zu müssen. Im Gegenteil: Ich entdeckte viele neue Gerichte für mich, weil ich mir nun auch fürs Essen und für das Zubereiten der Mahlzeit mehr Zeit nahm.

Hier zeige ich Euch zum Beispiel meine absoluten Lieblingsvesperbrote, die ich in der ersten Detoxwoche ausprobiert habe:

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Avocado-Bresaola-Vesperbrot
  • Mehrkornbrot
  • Avocadoscheiben
  • Nur wenig Salz & Pfeffer
  • Ein Spritzer Limettensaft
  • Bresaola (dünn geschnittener, luftgetrockneter Rinderschinken)
  • Saure Gurke

 

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Aubergine-Vesperbrot
  • Dinkelbrot
  • Tomate-Basilikum-Aufstrich
  • Gegrillte Auberginenscheiben
  • Flor de Sal
  • Mit Ziegenkäse überbacken
  • Curry- und Paprikapulver

 

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Zucchini-Vesperbrot
  • Dinkelbrot
  • Auberginenaufstrich
  • Gegrillte Zucchinistreifen
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl
  • Paprikaschnitze

 

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Lachs-Ei-Vesperbrot
  • Mehrkornbrot
  • Whisky-Senf
  • Ruccola
  • Lachsscheiben
  • Honig-Dill-Sauce
  • Gehacktes Ei

 

Routine auch am Wochenende?

Nur am Wochenende war es deutlich schwieriger meine neue Essroutine durchzuführen, denn hier genieße ich in der Regel gerne ein ausgedehntes Frühstück in vollen Zügen. Auch die Kaffee- und Kuchenzeit zelebriere ich gerne ausgiebig. In meiner Detoxzeit passte ich mein neues Intervallfastenprogramm den jeweiligen Umständen an. So aß ich samstags und sonntags erst gegen 10 oder 11 Uhr mein umfangreiches Frühstück verzichtete auf den Nachmittagssnack und aß dann erst wieder gegen 17 oder 18 Uhr zu Abend. Gerade am Wochenende ergänzte ich mein Detoxprogramm durch kleine Bewegungseinheiten mit Yoga und vermied es weiterhin zwischen den Hauptmahlzeiten zu essen. Mit dieser Taktik fuhr ich ganz gut. Großer Hunger stellte sich selten ein. Appetit und Gelüste auf Süßes oder Wein bekam ich in der ersten Woche ebenfalls keine. (Das sollte sich dann erst später bemerkbar machen.)

Erste positive Effekte

Bereits nach einer Woche Detox konnte ich tiefer und erholsamer schlafen. In der Regel wache ich gerne ein- bis zweimal pro Nacht auf, schlafe nur leicht und werde bei jedem Geräusch munter. In der ersten Detoxwoche schlief ich wie ein braves Baby, tief und fest und vor allem durch. Morgens um 6 Uhr sprang ich zwar auch nicht wie das blühende Leben aus dem Bett, aber ich fühlte mich nicht so matt wie sonst. Ich fühlte mich leichter und weniger beschwert, kam schneller in die Gänge und hatte einen wacheren Geist. Bei der Arbeit bemerkte ich, dass es mir viel leichter fiel mich auf Aufgaben länger zu konzentrieren. Das sollte auch in den kommenden Detoxwochen so bleiben…

 


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